Einer Einladung von Puppet Theater von Liepja folgend
entschieden wir uns im Mai nach der Premiere der Tobsenstein Show für eine
Reise an die Ostsee, um einen Austausch mit anderen internationalen
Puppenspieler zu haben und auch die Flugfähigkeit von DUNDU zu checken. Nachdem
wir im April im Rahmen eines Corporate Auftrittes schon die Insel Kos erkunden
durften, aber DUNDU damals noch komfortabler mit dem LKW vor Ort transportiert
wurde, hieß es diesmal: DUNDU hebt ab.
Grundvoraussetzung dafür waren natürlich nur die unschlagbar
günstigen Preise von RyanAir, die uns anfangs tatsächlich propagierten, dass
eine Hin- und Rückreise für 6 Personen nach Riga für 600,00 Euro zu haben sei.
Als dann die finale Zusage aus Liepja kam und unser Auftrittskalender auch noch
etwas Frei-Raum bat, war dann klar, dass wir ein Team definieren mussten und
dann sehr bald in die genauere Planung überzugehen.
Die genauere Planung beschränkte sich dann im Juni vorerst
mal auf die Buchung der Flüge und das genaue Studierens meiner Seits der
allgemeinen Geschäftsbedingungen von RyanAir (die ich inzwischen mindestens so
gut kann, wie das Bodenpersonal der irischen Low-Cost Airline) aber anyway.
Die Auftritte im Juni hielten uns dann ziemlich auf Trab und
zwischen Auftritten beim Southside-Festival und dem Großkampftag am 30.06 mit 2
Puppen in Essen und einer Puppe am Strand im belgischen Oostende und einigen
Unternehmensaufträgen dazwischen blieb wenig Zeit für weitere Planungen.....
Und dann wurde es immer ernster und einige von uns waren
Anfang Juli aber auch noch sehr in eigenen
anderen Projekten verstrickt und somit war für Tobse dann knapp eine
Woche vor dem Abflug ein Baustopp für neue Puppen und DUNDU musste für Lettland
bereit gemacht werden, was eine neue Lackierung, Grundüberholung von einzelnen
Körperteilen, Kabelbindern im gefühlten 4 stelligen Bereich und die
Präparierung der Flightcases bedeutete.
Ein kleiner Zeitsprung:
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Minus 2 Tage: Wagenhallen: gerade werden die
letzten Teile in den Wagenhallen noch lackiert und das erste Flightcases werden
aus kreativen Lösungen mit Pappe und Tobse Schreiner-Skills zu sogenannten
„DUNDU-Light-Weight-Flight-Cases geformt
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minus 1 Tag: gleiche Situation aber die Cases
nehmen langsam Gestalt an und die Anspannung steigt, da die Polsterung für die
empfindlichen DUNDU Teile sehr große Teile entstehen lässt:
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minus 17 h: Der Online-Check-In von RyanAir
treibt mich in den Wahnsinn, unsere Digitalwaage treibt uns alle in den
Wahnsinn, da sie beim Wiegen Schwankungen von 8 kg ohne Probleme noch unten und
oben wiederholt und die Erkenntnis des Abends ist: ein Hocker im Atelier (der
uns als Auflage-Fläche für große Gepäckstücke dient) wiegt 5,3 oder oder 5,2 kg
;-)
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minus 15 Stunden: Der Kopf tut weh und noch
immer funktioniert der obligatorische Ryan-Air-Online-Check in nicht: Ich
verfluche Billig-Fluggesellschaften und Informatiker, die eine Buchungsseite
programmieren die sich absichtlich oder unabsichtlich immer wieder aufhängt.
Inzwischen kann ich dafür alle Geburtsdaten der Reisenden + Reise-Pass-Nummer
und Ablaufdatum aller Pässe auswendig. Es wird klar, dass noch ein weiteres
Case gebraucht wird und bei RyanAir wohl noch ein bisschen die Kassen klingeln
werden und unsere ersten optischen Einschätzung von DUNDU + Musik + Gepäck in
160 kg zu packen ein kleine Utopie war
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minus 10 Stunden: Online-Check-In: Mission
accomplished
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minus 6 Stunden: Kundengespräch für Auftritt im
Ende Mai mit leckerem Frühstück, aber dennoch der ungewissheit im Kopf, ob man
nicht heute abend schon wieder in Stuttgart sein wird – mit der Erkenntnis
RyanAir vs. DUNDU 1:0
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minus 4 Stunden: Alle Spieler (Karsten, Vlatko,
Tobse, Stefan, Fabian, Basti) sind mit Gepäck anwesend und ready to take off
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minus 3 Stunden: Ankunft am Air-Park
Baden-Baden: Wir versuchen am Air-Berlin-Schalter unsere Gepäckstücke zu wiegen
und werden von den Verantwortlichen zurückgewiesen: Einige Sportgepäckstücke
scheinen knapp über 20 kg zu liegen.
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Minus 2 Stunden, die Stunde der Wahrheit: der
RyanAir Schalter öffnet und als wir zu 6+Kora + 5 Sperrgepäck-Stück + 6
Check-In-Gepäckstücke überfordern die Madame hinter dem Tresen für einen
Moment: Besonders der Gesichtsausdruck als immer mehr Übergepäckstück mit Überlängen,
Überhöhen und Überbreiten aufgefahren werden, bespricht sie kurz mit ihrer
Kollegin, aber meine Studie der Allgemeinen Geschäftsbedingungen zahlte sich
aus: Sportgepäck bei RyanAir darf alle möglichen Maße haben, aber nicht mehr
als 20kg. Nach kurzer Diskussion geht es also an die Bulk baggage Waage und die
Mitarbeiterin von Ryan Air erweist sich als superfreundlich und wir bekommen
einen Teil von DUNDU als Fahrrad deklariert (bis 30kg) und zahlen noch etwas
Übergepäck, aber alles im Bereich des Machbaren
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Minus 1 Stunde: Lindt-Schokolade und Rothaus
Bier auf der Terrasse und der erste Aufruf zum Boarding: Allgemeine
Erleichterung breitet sich aus als der Gepäckwagen mit unseren Teilen an uns
vorbeifährt breitet sich ein Grinsen auf
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17:45 Uhr: Ready to take off: Die Kora bekommt
einen Fensterplatz und wir heben ab
über den Wolken: RyanAir versucht noch einige Dollar
durch Lose, Parfum und andere Duty-Free Produkte zu machen: Nur Stefan wird
schwach ;-)
20.40
Uhr: Ankunft in Riga mit Applaus und ein extrem
schnelle Gepäckabfertigung überzeugt: danke Ryan Air – rund um gelugnenes
Erlebnis (zumindest im direkten Kontakt à
Online-checkin .. Naja)
Am Airport wartet schon unser knallgelber Renault Trafic auf
uns: Die ersten Lats (starke lettische Währung: 1Lats=0,70€) wechseln die
Besitzer und unser komplettes Gepäck passt perfekt hinein. Nächster Stop ist
unser Couchsurfing-Host Walter, der in der Nähe des Flughafens wohnt und obwohl
er selbst schon am Mittwoch Richtung Brüssel aufbricht, sich bereit erklärt hat
uns 6 Chaoten + Kora aufzunehmen.
Walter führt uns durch den Stadtstrand von Riga: Jurmala und
wir gehen schick japanisch essen und es gibt die ersten Balsams (lettischer
Kräuterschnapps).
Auf dem Heimweg zu Walter´s Haus: Stefan: „Gibt es noch
irgendwo Balsam zu kaufen“ à
Walter : „It is not far....here weg o“
Ankunft vor einer Plattenbau-Siedlung und einer kleinen Bar
mit Außenbereich in einem Rigaer Vorort: Die ersten lettischen Mädels begrüßen
uns schon grinsend am Tresen und einige lettische Biers und Balsams und Lats
wechseln wieder die Besitzer und ein lustiges Gespräch auf Lettisch, Englisch,
Deutsch und something in between entwicklet sich. Es wird jongliert und nach
dem allgemeinen Gejodel und ca. 5 Minuten Dauerlachens der Mädels nach der
Präsentation von Stefan´s Flyer: CoK (Charisius on Kora – oder ein englisches
Wort .. ^^) reetabliert sich Stefan wieder mit magischen Klängen......ein
gelungener Abschluss des ersten Abends.................... ;-)
Es ist jetzt 5 Uhr: die schlaflosen Nächte in Lettland haben
uns fest in der Hand.
Wir verabschieden uns.